11 Tipps für ein nachhaltigeres Surferleben

Zitat von Kelly Slater

Surfen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Liebesaffäre mit den Ozeanen dieser Welt und der Natur. Aber wie steht es mit Surfen und Umweltschutz? Tun wir genug, um die Meere und die Natur, die Umwelt zu schützen?

Sicher sind wir Surfer keine Engel, allein wenn man bedenkt, wie viele Flüge wir nehmen, um zu den Surfzielen zu gelangen. Aber jeder Surfer kann trotzdem versuchen, beim Surfen und auf Surfreisen umweltbewusster und nachhaltiger zu handeln.

Hier kommen 11 Tipps für den umweltbewussten Surfer:

1. Grünere Surfbretter surfen!

Die Hawaiianer surften auf Holzbrettern. Die Peruaner surften auf Schilfbooten. Wir surfen auf Plastik. Klick um zu Tweeten

Der Bau von Surfbrettern mit Polyesterharz und aus Polyurethan-Schaumkernen hat den Surfsport revolutioniert. Die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Shapes zu kreieren, die Leichtigkeit und Haltbarkeit von Polyesterboards, deren einfache Reparatur und deren „Flex“ haben dafür gesorgt, dass diese Bauweise bis heute zum Standard gehört. Leider sind die Boards alles andere als umweltfreundlich. Schon beim Bau entstehend giftige Dämpfe, ein Recycling ist kaum möglich.

Surfboard-Hersteller experimentieren daher zunehmend mit neuen Materialien. Der Umweltaspekt ist bei neuen Boardtechnologien oft ein treibender Faktor. Firewire zum Beispiel produziert im Rahmen seiner Ecoboard-Initiative seit kurzem u.a. Boards mit einem Deck aus nachhaltig produziertem Paulownia-Holz. Der Kern ist jedoch nach wie vor aus Kunststoffen.

Komplett aus Holz, ohne Kern und als Hohlbrett baut Kun_Tiqi seine Bretter. Der europäische Vertreter fertigt diese aus Balsaholz aus nachhaltigem Anbau. (Auch ich habe mir übrigens ein eigenes Holzbrett gebaut, lies hier meinen Artikel dazu).

Die deutsche Boardschmiede Buster rund um Gerry Schlegel stellt seit einiger Zeit neben klassischen Brettern auch Boards aus etwas umweltfreundlicherem IX-PS-Hartschaum (extrudiertes Polystyren) her. Diese Boards kann man nach Ende des Lebenszyklus immerhin ungiftig verbrennen. Zudem können sie laut Herstellerangaben recycelt werden (hier muss allerdings kritisch gefragt werden, wo das passieren soll). Seit neuestem sind bei Buster auch Boards mit Bambus-Deck im Programm. Dabei wird anstatt der üblichen Glasfaser-Harzschicht Bambus als Schicht um den Kern verwendet.

Weitere Beispiele anderer Hersteller sind Bretter aus Kork, diese haben aber ihren Preis.

2. Umweltfreundlichen Surf Wax benutzen!

Sex Wax ist nicht sexy, zumindest was seine Ökobilanz angeht. Surfwachs besteht meist aus petrochemischen Zusätzen, d.h. auf Erdöl basierenden Stoffe wie Paraffine.

Zusätzlich wird oft Soja verwendet. Das erscheint auf den ersten Blick mehr Bio und besser zu sein. Soja ist jedoch eine Pflanze, die, in der Agrarindustrie und Gentechnik eingesetzt, die Biodiversität stark gefährdet, besonders stark in Argentinien, wo Soja für die Produktion von Viehfutter angebaut wird, aber auch für andere Produkte – mit verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt.

Nun gibt es ja bereits einige Öko-Surfwachs-Produkte. Leider ist nicht überall, wo Öko bzw. Eco drauf steht, auch Öko drin. Das deutsche Magazin Surfers hat vor einiger Zeit mal etwas genauer hingesehen und ist zu einem etwas ernüchternden Ergebnis gekommen. Oft sind auch in selbstbetitelten Öko-Surfwachsen petrochemische Zusätze enthalten.

„Grüne“ Surfwachse laut Surfersmag: Famous und Sticky Bumps (USA, also kein lokaler Kauf!) sowie Greenfix von Kun_Tiqi. Ob in diesen Wachsen Bio-Soja verwendet wird, bleibt allerdings unklar.

3. Plastik vermeiden!

Kaum ein Strand, an dem man es nicht findet. Plastik. Die Bilder von Chris Jordan von an Plastik erstickten Albatrossen gingen um die Welt, rüttelten auf und zeigten, dass wir mit der Huldigung des Plastikgottes auf dem falschen Weg sind.

Allein im Nordpazifik schwimmt ein Plastikstrudel, der zusammengenommen so groß wie Europa ist.

infografik_muell_im_meer

Infografik, Quelle: WWF, copyright Anita Drbohlav

Die obere Infografik verrät, dass Plastik u.a. durch Müllentsorgung am Strand und im Meer ein großes Problem darstellt. Da in Entwicklungsländern, dazu gehören auch Surfziele wie Indonesien, oft die Infrastruktur für Müllentsorgung fehlt, dienen Flüsse und das Meer als Müllkippe. Auf Bali wird dies besonders während des Monsoons zwischen November und März augenscheinlich. Strömungsbedingt landet zu dieser Zeit der ganze Plastikmüll an der Westküste. Teilweise ist die Verschmutzung so stark, dass Badeverbote erteilt werden.

Pollution on Bali Beach

Plastikmüll am Kuta Beach auf Bali. Quelle: Surfersmag.com, Photo: Jason Childs

Viel wird daher zurzeit diskutiert über die Vermeidung von Plastik. Petitionen setzen sich für ein Verbot von Plastiktüten ein. Ich selbst habe seit Jahren keine Plastiktüte mehr gekauft, habe stets meine Stoffbeutel beim Einkaufen dabei oder Taschen aus Kunststoff, die ich seit Jahren benutze.

Plastik-Fakten

Plastik-Fakten

Plastikflaschen sind ebenfalls ein Riesenproblem, bei den in der zweiten Grafik genannten Zahlen wird einem geradezu schwindlig. Zuhause trinke ich mittlerweile nur noch Leitungswasser, Plastikflaschen habe ich aus meinem Haushalt verbannt. Wenn ich rausgehe, habe ich meine Trinkflasche dabei, die ich vorher oder zwischendurch abfülle.

Auf Reisen ist das in manchen Ländern schwieriger. In vielen Ländern ist das Leitungswasser nicht trinkbar. Die Reinigung mit Kohlefiltern, UV-Geräten oder gar Chemikalien ist umständlich bis fragwürdig (im Falle der Reinigung mit Chemikalien, da schüttet man eher das Kind mit dem Bade aus). Ich kaufe dann größere 5-Liter-Kanister, um damit eine kleinere Flasche immer wieder aufzufüllen. Marken von Nestlé oder Danone versuche ich dabei zu vermeiden.

Dass es trotzdem ganz ohne Plastik geht, zeigt Lindsay auf Ihrem Blog Treadingmyownpath, auf dem sie über nachhaltigen Lebensstil und Vermeidung von Plastik im Alltag und auf ihren Reisen schreibt. Ihr Blog hat mich inspiriert, im nächsten Surfurlaub das Gleiche zu versuchen.

4. Beach Clean Up mitmachen!

An vielen Stränden werden mittlerweile Beach Clean Ups durchgeführt, bei denen freiwillige Helfer Plastik und weiteren Müll sammeln und entsorgen. Du kannst Dich bei Deiner nächsten Reise informieren, wo und wann der nächste Beach Clean Up stattfindet und mitmachen!

Zudem sind Clean Ups über die Ocean Conservancy organisiert.

Übrigens: die am häufigsten gefundenen menschlichen Hinterlassenschaften an Stränden sind immer noch Zigaretten! Ein weiterer guter Grund mit dem Rauchen aufzuhören.

5. Umweltfreundliche Kosmetika benutzen!

Ob normaler Urlaub oder Surfurlaub: man hat seine Kosmetika dabei. Schrecklich viel Plastik oder? Duschgel in der Plastikflasche. Shampoo in der Plastikflasche. Kontaktlinsen aus Plastik, die Reinigungslösung auch, Zahnbürste, Zahnpastatube aus Plastik und die Zahnpasta Whitening mit Mikroplastikschleifpartikeln (ebenso Peelings). Jepp, so sieht’s leider aus.

Aber es gibt Alternativen!

Zurück zur klassischen Seife (natürlich ohne Paraffine). Diese kann man auf Reisen klein und handlich in einer Metalldose mitnehmen.

Auch Shampoos gibt es in fester Form (z.B. von Lush). Mit Seife und festem Shampoo kommt man übrigens viel länger als mit Flüssigem aus! Mein festes Shampoo hält 4 Monate (bei normaler Haarwäsche alle 2 bis 3 Tage).

Zahnbürsten aus Holz gibt es von HydrophilZahnpasta gibt es auch in fester Form ohne Plastikumverpackung von Lamazuna.

Ganz wichtig für uns Surfer: Sonnenschutz! Viele Sonnencremes enthalten aber viele chemische Lichtfilter wie Zinkoxide, die schädlich für den eigenen Hormonhaushalt und für Wasser und Korallen sein können. Empfehlenswerte alternative Produkte: EQ (auch erhältlich im Ecosurfshop) und Eco Surf and Fun von eco cosmetics.

Leider kommen die meisten Bio-Sonnencremes noch nicht ohne Plastikumverpackungen aus. Ausnahme: Avasol, deren Produkt-Behältnisse biologisch abbaubar und nachfüllbar sind. Avasol ist aber bislang nur in den USA erhältlich.

6.  Ökologisch verhüten!

Reisezeit Flirtzeit: Sogar beim Sex kann man umweltbewusster sein. Kondome aus Naturkautschuklatex sind aus biologischen Stoffen hergestellt. Doppelt biologisch wertvoll also! Anbieter sind Glyde und Fair Squared und Einhorn.

7. Surfmode aus Naturmaterialien kaufen!

Die großen Surfmarken werben gern mit hübschen, jungen Surfern in unberührter Natur. Die Nachhaltigkeitsbilanz und die Transparenz in Bezug auf Produktionsbedingungen, gesundheits- und umweltverträgliche Materialien sieht jedoch oft mager aus!

In vielen Textilien stecken Kunstfasern, wie Polyester. Bei jedem Waschen lösen sich kleinste Plastikpartikel und gelangen in das Grundwasser und auf diesem Wege ins Meer. Nach ihrer kurzen modebedingten Lebensdauer landen sie zudem auf den Müllhaufen dieser Welt und verrotten nur langsam bis gar nicht. Weitere Chemikalien, z.B. Nonylphenolethoxylate, können für den Träger der Kleidung gesundheitsschädlich sein, vor allem aber für die Menschen in den produzierenden Ländern. Bei der Produktion werden giftige Stoffe im Abwasser gelöst und fließen über Seen und Flüsse ins Grundwasser.

Neben der prinzipiellen Frage, ob man sich in jedem Surfurlaub unbedingt das nächste Surf-T-Shirt, den nächsten Bikini oder die nächsten Flip Flops kaufen muss, sollte man zumindest checken, ob die jeweilige Marke nachhaltig produziert, im Hinblick auf Materialien und Produktionsbedingungen. Einige Dinge verrät bereits das Label, einen weiteren Überblick darüber gibt zum Beispiel die Website Rankabrand.

8. Einen nachhaltigen Neoprenanzug tragen!

Wichtigste Kleidung des Surfers im Wasser, zumindest in kalten Gewässern, ist der Neoprenanzug. Neopren, eigentlich ein Markenname der Firma Dumont, besteht aus Polychloropren/ Chloropren-Kautschuk, das auf Erdölbasis produziert wird. Plastik again…

Eine vermeintliche Alternative in diesem Bereich sind Anzüge aus Geopren. Hier wird das  Polychloropren nicht aus Erdöl sondern aus Kalksandstein gewonnen.  Dessen Abbau bedarf jedoch, wie auch bei Erdöl, erheblicher Eingriffe in die Natur. Nachhaltig ist diese Art der Polychloroprengewinnung daher auch nicht wirklich, zumal der abgebaute Rohstoff nicht nachwächst.

Besser ist daher die Rückbesinnung auf nachwachsende, pflanzliche Rohstoffe. Patagonia experimentiert schon seit einigen Jahren an seinem Öko-Wetsuit . Nach ersten Versionen, die auf Guayule-Basis fußten, hat Patagonia seit 2016 seinen „neoprenfreien“ Anzug aus Kautschuk im Programm (>>> Lies hier den Artikel mit Patagonia-Testimonial Quirin Rohleder dazu, und erfahre, wie neoprenfrei der neue Wetsuit wirklich ist). Das scheint zurzeit die beste Option zu sein, wenn man einen Öko-Wetsuit haben möchte.

9. Sein Brett in Öko- oder upgecycelte Boardbags packen!

Seinen alten Wetsuit kann man dann an die Jungs von Klabauter in Hamburg senden. Die verarbeiten alte Neos nämlich in ihren upgecycelten Surfboardtaschen. Eine gute Idee finde ich!

Wenn Du auf Bali bist, kannst Du Dir einen Day Runner holen, der aus Pandan-Blättern gemacht wird, erhältlich bei Pandan Bali.

10. Mit recycelten Finnen die Wellen schlitzen!

Unterstütze Five Oceans bei Ihrem Kickstarter-Projekt, Finnen aus wiederverwendetem Plastik herzustellen: www.five-oceans.co

11. Flugreisen reduzieren und kompensieren!

Nach so viel Plastikthemen nun noch ein weiteres delikates Thema. Es aber nicht anzusprechen wäre auch nicht ehrlich. Mein CO2-Fußbabdruck ist so groß wie der vom Riesen Gulliver. Auf meinem Endless Summer Trip 2012 und 2013 habe ich 40 Flüge um den Globus gemacht.

Um zu guten Surfspots zu gelangen, müssen wir Surfer, wenn wir nicht am Meer leben, oft fliegen. Dabei fällt CO2 an, was im Verdacht steht, zur Erderwärmung und damit zum Aufheizen der Meere beizutragen, wodurch die Korallenriffe sterben. Weniger Fische, tote Meere. Und übrigens auch: weniger Reefbreaks.

Doch auf das Fliegen verzichten, wäre genauso, wie wenn man wieder anfangen würde, alles mit der Hand statt mit einer Waschmaschine zu waschen.

Fortschritt aufzugeben, ist nicht immer die beste Lösung. Weniger Fliegen wäre aber ein Anfang. Kürzere, direktere Verbindungen wählen, auch wenn sie teurer sind. Länger an einem Ort bleiben und weniger Hopping. Den Bus oder die Fähre nehmen und anstatt den Inlandsflieger.

Ich bin kein großer Fan von CO2-Kompensation, da diese ja nicht vermeidet, dass CO2-anfällt. Aber es ist besser als nichts zu tun. Bei Atmosfair kannst Du die durch den Flug entstehenden pro Kopf-CO2-Emissionen ausgleichen, indem Du den umgerechneten monetären Betrag einem Umweltprojekt zugute kommen lässt, die zum Beispiel Bäume pflanzen.

Es gibt also allerhand, was wir Surfer, aber auch alle anderen zum Schutz der Meere zu tun können. Mach mit!

Weiterführende Links:

Nachhaltige Surfklamotten kaufen:

EcoSurf Shop: www.ecosurfshop.eu

Langbrett: www.langbrett.com

Saltwater-Shop: www.saltwater-shop.com

Organisationen:

Hier sind ein paar Surfer-Organisationen, die sich dem Schutz der Meere und der Umwelt verschrieben haben und die Du unterstützen kannst.

Sustainable Surf: www.sustainablesurf.org

Surf & Help: www.surfandhelp.org

Surfrider Foundation: www.surfrider.org

Surfers Against Seawage: www.sas.org.uk

Save The Waves: www.savethewaves.org

Surfers for Cetaceans: www.s4cglobal.org

Alle Empfehlungen sind eine Leserservice vom Autor und kein Bestandteil von Kooperationen.

Hast Du weitere Ideen für mehr Umweltschutz beim Surfen? Hinterlasse mir gern einen Kommentar! Wenn Du meinst, dass auch andere diesen Artikel lesen sollten, dann teile ihn bitte. Dankeschön!

27 Responses

  1. Johannes

    Die World Surf League lebt es im negativen Sinne vor… und das obwohl die Pandemie noch ein weiterer guter Anlass gewesen wäre ihr Muster zu ändern… wieso nicht zumindest den Austragungsort einer WM z.B. auf eine Region beschränken, ein Jahr Australien, nächstes Jahr Europa und Marokko, dann Kalifornien und Mexiko, Indopazifik, Südafrika bis Angola, Südamerika etc… Ihr „we are one ocean“ commitment tut der heutigen Zeit doch bei weitem nicht mehr genüge, wirkt fast schon sarkastisch.. und das mit den ganzen Sponsoren, denen sie dabei eine Bühne geben. Es müsste hier eigentlich viel mehr Druck aus der globalen Surf Community aufgebaut werden, damit sich das ändert und Bewusstsein, Verantwortung und Bescheidenheit durch die Protagonisten des Sports geschult wird… sonst bleibt alles andere wohl leider nur eine Randerscheinung.
    Ja, das beste ist es sowieso irgendwo am Meer zu leben und einfach drauf warten zu können, bis die Wellen irgendwann anrauschen.. Ich gratuliere schon mal jedem, der es geschafft hat 😉

    Antworten
  2. Raphael

    Hallo Veit!
    Sehr cooler Artikel, der mir einiges an Inspiration für die nächste Saison gegeben hat. Finde insbesondere die Infografiken sehr cool! Danke für den informativen Beitrag!
    Viele Grüße aus Rostock!

    Antworten
  3. Andrea Schmitz

    Hallo Veit,
    guter Artikel, scheinst gut zu recherchieren. Mich wundert aber schon, dass du gar nicht auf Ernährung eingehst. Such dir mal die Zahlen raus, was der Konsum von Fleisch anstellt. Es könnte so einfach sein, den größten Teil der Treibhausgase zu reduzieren… und gesünder ist es auch noch.
    LG Andrea

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Hallo Andrea,
      Danke für den Kommentar. Das Thema scheint Dir sehr am Herzen zu liegen. Sicherlich könnte man das Thema Ernährung in diesem Artikel auch noch aufgreifen, wobei dann den Surfbezug dann irgendwann etwas konstruiert scheint. Letztlich ist es aber richtig, jeden Aspekt seines Lebens und seine Auswirkungen auf die Umwelt zu hinterfragen. Fleischkonsum gehört mit Sicherheit dazu. Liebe Grüße Veit

      Antworten
  4. Basti

    Moin.

    Ich finde den Beitrag sehr gelungen Die Passage zum Fliegen (s.u.) klingt mir aber definitiv viel zu lieb, da Fliegen keine Kollateralschaden ist, sondern schlicht und einfach so zerstörerisch, dass es jedes ökologische Verhalten maßlos überkompensiert. Fliegen ist ein Fausthieb in den Magen von Mutter Erde und wir sollten es – wenn wir es denn nicht ganz vermeiden möchten – zumindest auf ein Minimum reduzieren. Das sollte man meines Erachtens nicht beschönigen. Ansonsten hat der Beitrag mir sehr gut gefallen.

    Gruß

    Basti

    „…auf das Fliegen verzichten, wäre genauso, wie wenn man wieder anfangen würde, alles mit der Hand statt mit einer Waschmaschine zu waschen. Fortschritt aufzugeben, ist nicht immer die beste Lösung. Weniger Fliegen wäre aber ein Anfang.“

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Dann müssen wir halt mit der Bahn oder Bus zu den Surfspots reisen, Basti. Oder mit dem Fahrrad. Auto ist ja bald auch keine Option mehr (Pfui!). Und mit dem Kreuzfahrtschiff nach Hawaii oder Indonesien dürfte auch nicht „klimafreundlicher“ sein. Vielleicht dürfen wir und unsere Kinder und Enkelkinder in 20 bis 30 Jahren (…eher schon früher) ja überhaupt nicht mehr reisen. (…ist ja eh barbarisch!). Es können sich dann dank CO2-Steuer für alle halt nur noch die ganz Wohlhabenden leisten… die freuen sich dann über leere Line Ups (…Qui Bono?). Und wir und alle anderen „Normalos“ dürfen dann in fancy klimagerechten Micro Apartments („Pods“) und Tiny Houses in verdichteten Megastädten mit Stadtparks leben und Urlaub machen. Der Wald und die Natur außerhalb der Städte sind dann biodiverse Naturschutz-Sperrgebiete, die dürfen wir dann auch nicht mehr betreten (…der Mensch ist zu gefährlich!). Surfen dürfen wir dann nur in Wavepools und im Internet. Freuen wir uns drauf. Sorry, Basti für meinen Sarkasmus. Aber ich bin immer mehr der Meinung, dass man es ideologisch mit dem Klimaschutz übertreibt. Zudem sehe ich gerade, dass von sämtlichen Maßnahmen für den „Klimaschutz“ das Klima und die Umwelt am wenigsten profitieren. Sondern es profitieren diejenigen, die die Umwelt am meisten zerstören. Big Business. Und die nun angekündigte CO2-Steuer ist nichts anderes als ein Riesengeschäft, die der Umwelt kaum bis nicht helfen wird. Note my words.

      Antworten
      • F Surfer

        Jo das mit dem Fahrrad ist der richtige Ansatz. Aber eigentlich kannst du auch mit dem Surfbrett die Flüsse runtersurfen ab und zu über eine Staustufe jumpen, dann kommst du auch zum meer.
        Was hat Plastikvermeidung mit Klimawandel zu tun. Sind zwei seperate Umweltprobleme.

      • Mathieu

        Dein Sarkasmus in ehren… aber Vegan und auf den Kaffee to go Becher sind scheinheilig wenn man dan nebenbei in der Welt rumfliegt. Einmal auf Bali fliegen und 10 Jahre vegane Ernährung sind aufgebraucht.

        Einmal auf Bali fliegen macht 5 Tonnen Co2 auf dein Konto. Damit der Planet längerfristig funktioniert dürfte jeder Erdbewohner jährlich 2 Tonnen produzieren. Wenn dir deine Enkelkinder am Herzen liegen und du Ihnen eine Welt hinterlassen möchtest in dieser es noch Korallenriffe gibt ist die Rechnung einfach. Wer nicht am Meer lebt sollte nicht surfen.

      • Avatar-Foto
        Veit Jürgens

        Wie gut, dass ich mittlerweile am Meer lebe und hier kaum noch schreibe. Da können mir die moralischen Besserwissertiraden von Bergvolkleuten total egal sein.

      • Badsche

        Getroffene Hunde bellen.
        Mathieu weiter unten hat recht, wer nicht am Meer lebt sollte nicht Surfen.
        Lieben Gruß vom Bergvolk

  5. Stefan

    Hallo,
    Zur Sonnencreme ist zu sagen, das Zinkoxid kein chemischer sondern ein physikalischer UV-Blocker ist und in den meisten selbstgemachten und natürlichen Sonnencremes enthalten ist. Sehr wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass es keine Nanoteilchen sind (also am besten 330nm oder mehr). Ohne einen physikalischen UV-Blocker wie Zinkoxid oder Titanoxid ist es denke ich schwer möglich einen Sonnenschutz zu gewährleisten, der ganze Tage am Meer standhält.

    Liebe Grüße,
    Stefan

    Antworten
  6. Markus

    Hallo Veit,
    bin durch Deinen Facbookpost über den Bali-Massentourismus auf den Artikel hier aufmerksam geworden.
    Ja, es ist schon ein gewisser Teufelskreis in dem wir uns als Surfer bewegen. Aber Dein Artikel zeigt, dass es auch Möglichkeiten gibt, etwas zu tun bzw. nicht ganz rücksichtslos zu sein. Einige deiner Tips hatte ich vorher schon für mich entdeckt, es sind aber auch neue interessante Ansätze dabei.
    Ich freu mich immer über Projekte, wie z.B. die Ökofinnen. Für diesen Trip hat es leider nicht mehr gereicht welche zu bestellen, aber auf den Sommer hab ich es fest vor.
    Danke also für die Hinweise und Anregungen.
    Gruß, Markus

    Antworten
  7. phil

    Öko Tipps, von einem der 40 mal in einem Jahr ins Flugzeug stieg, uiih, das hätte ich für mich behalten, ansonsten coole Ansätze…. Es ist nicht so das ich nie Fliege, aber 40 mal???

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Hallo Phil, danke für den Kommentar! Tja, ehrlich währt am längsten, dachte ich mir. Und zudem mache ich ja nicht jedes Jahr eine Weltreise. Dieses Jahr stehen dafür ein paar mehr Nahziele auf dem Programm ;-). Beste Grüße!

      Antworten
  8. Hank

    Super Artikel! Und super Quellen 🙂
    Ganz nach dem Motto „Last but not least“ kommen die Flüge am Ende.
    Wenn wir uns öfter Richtung Nord- und Ostsee oder zumindest am gleichen Kontinent orientieren würden, anstatt unser (Wellen-)Glück in der weiten Ferne zu suchen, wäre dem Planeten wirklich sehr geholfen!

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Hallo Hank, vielen Dank für Deinen Kommentar! Yo, lass uns bald die nächste gemeinsame Baltic Session planen ;-)! Und liebe Grüße ans WWF-Team!

      Antworten
  9. Raphael

    Hi Veit,

    ich mach eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema: „Umweltaspekte von Wellenreiten und Surfcamps“. Als erfahrener Surfer finde ich deine Einstellung sehr vorbildlich. Leider gibt es nur sehr wenig Literatur über dieses Thema. Dein Blog hat mir schon sehr geholfen in dieses Thema einzudringen. Falls du noch weitere Informationen zu diesem Thema hast, wäre ich dir sehr dankbar wenn du mir diese per Email zukommen lassen könntest.
    Viele Grüße
    Raphael

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Hallo Raphael, freut mich, dass Dir der Artikel Anregungen geben konnte. Wissenschaftliche Literatur mit genauen Bezug auf Surfen ist sicherlich dünn. Du könntest in Deiner Arbeit aber vielleicht zunächst auch andere Sportarten oder touristische Aspekte beleuchten und dann auf das Surfen schließen, um dann Deine Aussage mit einer Umfrage zu untermauern? Kommt aber auch drauf an, in welchem Fachbereich Du schreibst und wie Dein Ansatz aussieht. Ich schreibe Dir dazu gleich mal eine E-mail.

      Antworten
  10. Stefan

    Hi Veith, einen super Artikel hast du da geschrieben! Mich stört es oft, dass wir Surfer immer nur nehmen und überlege oft, wie ich der Natur etwas von dem „zurück geben“ kann, was sie mir durch das Surfen jedes Mal aufs Neue schenkt. Jetzt habe ich es, dank Dir, sozusagen als „Anleitung“ vorliegen! Ich hoffe wir sehen uns bald mal im Line-Up. Gruß aus Hamburg, Stefan

    Antworten
    • Avatar-Foto
      Veit Jürgens

      Hallo Stefan, vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, die Natur und das Meer schenken uns so viel, da sollten wir uns öfters revanchieren! Liebe Grüße zurück aus dem landlocked Berlin

      Antworten

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*