Die Philippinen standen schon seit einer Weile auf der Liste meiner Surfziele. Ich liebe Indonesien – dort gibt es noch viel zu entdecken – doch immer lauter wurde der Ruf nach einer Reiseerfahrung in einem mir noch unbekannten Land.

Surfen auf Siargao

3 Wochen haben meine Freundin Anne und ich im November Zeit und wir entschließen uns, die Insel Siargao zu erkunden.

Wenn ein Topziel für Wellenreiter auf den Philippinen genannt wird, ist es Siargao. Über 30 Surfspots bieten jede Menge Auswahl.

Auf der Insel treffen wir Peter, der auf seinem Blog globesurfing.de über seine Weltreise berichtet.

Wir entschließen, gemeinsam über Siargao zu schreiben. Auf seinem Blog findest Du seinen Teil unseres gemeinsamen Werkes mit Angaben zu An- und Abreise, weiteren Übernachtungsmöglichkeiten und Budget!

Auch ein gemeinsames Video ist entstanden, hier kannst Du Dir erste Impressionen holen!

Die Surfsaison

Die Philippinen bekommen zwar nicht ganz so viel Swell ab, wie z.B. einschlägige Surfregionen in Indonesien. Dünung wird von Taifunen produziert, die westlich bis nordwestlich ausgerichtet Richtung Japan ziehen. Taifune sind das ganze Jahr unterwegs, deren Hauptzeit ist aber Juli bis Dezember.

Swell-Phasen bescheren eine Wellenhöhe zwischen 3 bis 8 Fuß, in Ausnahmen auch 12 Fuß, meistens sind es aber moderat große Tage.

Die beste Zeit für cleane Bedingungen auf Siargao ist während des Südwest-Monsuns von Juli bis Oktober, wenn der Wind überwiegend offshore bläst. Topmonat ist September, in diesem Monat finden auch Contests statt.

Ab November beginnt der Monsun und der Wind dreht auf Ost und Nordost. Die leichten Onshorewinde bringen Windswells, die ihren Höhepunkt im Dezember / Januar haben. Es regnet hin und wieder, dafür steigt die Wellenhöhe – und das Skill Level im Line Up.

Im Frühjahr bis Juni gibt es zwar hin und wieder auch taifunbedingte Swells, die Regel sind aber längere Flat Spells.

Surfspots

Über 30 Surfspots gibt es auf der Insel, alle zu beschreiben würde den Rahmen sprengen.

Ausnahmslos sind alle Surfposts Reefbreaks, was aber nicht bedeutet, dass Siargao nur für Pro Surfer geeignet wäre. Auch Intermediates haben Spaß! Auch für Anfänger gibt es ein paar Spots, wenngleich auch nicht so viele.

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Warten aufs nächste Set…

Für die meisten Breaks benötigt man ein Boot. Lass Dich von den freundlichen Philippinos in ihren Outriggern hinbringen; Kostenpunkt 150 bis 300 Pesos (3 bis 6 EUR) pro Person.

Hier ein paar Surfpots, die wir während unseres Aufenthalts gesurft sind!

  • Daku Reef

10 Bootsminuten südlich von General Luna liegt Daku Island. Vorgelagert ist ein freundlicher Righthander, der auch für Intermediates geeignet ist, die sich das erste mal ans Riff wagen wollen. Kann etwas voller werden.

Tipp: vermeide die Crowds und mache einen Frühsurf bei Sonnenaufgang ab 5:30 Uhr ;-)!

Auch wenn es überall zu groß ist, ist Daku eine gute Alternative. Am besten bei Mid to High Tide. Bei Low Tide lieber warten.

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Daku Reef um 6 Uhr morgens

  • G1, G2, G3

Unweit von Daku liegen die Spots G1-G3. Es sind gute Intermediate Spots, beliebt auch bei Anfängern mit linken und rechten Wellen. Südlich und etwas vom Swell abgeschirmt eignet sie sich auch, wenn die Wellen an allen anderen Spots zu groß sind. Erreichbar entweder per Boot oder per Motorrad, 10-15 Minuten südlich von General Luna.

  • Naked Island

Einen Sprung weiter liegt der Spot Naked Island, benannt nach einer unbewohnten Insel ohne Flora. Dieser wiederum pumpt sich etwas größer auf als andere Spots, was wiederum gut zu wissen ist, wenn der Swell kleiner ausfällt.

  • Rock Island und Stimpys

Nicht weit voneinander entfernt liegen diese beide Spots. Beide erreichst Du in 10 Minuten mit dem Boot, z.B. ab dem Resort Ocean 101. Durch ihre vorgelagerte Insel bzw. Felsen bieten sie Windschutz bei Nord- und Ostwind.

Rock Island ist ein Righthander mit mehreren Peaks, der oftmals verzeihend soft bricht, an guten Tagen aber auch Barrels raushauen kann. Am besten bei Low to Mid Tide.

Stimpys ist ein Lefthander (mein Lieblingsspot als Goofy Rider!). Auch er bietet tage-und tidenabhängig alles, von soft peeling Waves bis Cover Ups. Funktioniert bei allen Tides, ablaufend etwas besser. Großartiger steiler Take off (Yaiiih!)!

Surfen Philippinnen Stimpys

Fun @ Stimpys

  • Salvation

Dieser Righthander ist ebenso eine gute Alternative bei zu viel Wind, auch hier sorgt eine vorgelagerte kleine Insel für Schutz. Der Spot liegt eine halbe Motorradstunde nördlich von General Luna. Lass Dich bei der ersten Anfahrt ggf. von einem Local hinleiten. Der Boat Ride dauert lediglich 5 Minuten.

Das Setting erinnert an Gerupuk Outide auf Lombok.

Surfen Philippinen Siargao Salvation

Peter von globesurfing.de erfährt Erlösung

Superstar ist der Spot Cloud 9, der heftige Barrels raushaut. Hier finden im September internationale Contests statt.

Auf Peter’s Blog globesurfing.de findest Du eine Beschreibung zu Cloud 9 und zu einige weitere Spotbeschreibungen!

Surfcamps

Kermits Surfcamp wird immer wieder als DAS Surfcamp auf Siargao genannt. Hier trifft sich die hippe Surferszene. Und man kann man Gaumenfreuden erfahren, wunderbare Speisen werden serviert – kein Wunder: Inhaber Theresa und Gianni sind Italiener.

Seafront und vor dem Spot Cemetries liegt das Pesangan Surfcamp. Faire Preise, Unterkünfte in verschiedenen Kategorien. Cool: für Sparfüchse gibt es eine eigene Küche zur Gemeinschaftsnutzung!

Das Harana Surf Resort sei ebenfalls erwähnt, das eine schöne Anlage und zauberhafte Unterkünfte bietet. Lobenswert ist der besondere Einsatz für nachhaltigen Tourismus, z.B. durch Initiativen zur Unterstützung der lokalen Community durch Volunteering. Einmal die Woche können sich engagierte Gäste am Beach Clean Up beteiligen.

Surfequipment und -reparaturen

Die meisten Unterkünfte vermieten Boards in allen Shapes und in gutem Zustand. Longboards kosten in der Miete etwas mehr. Ein Miettag startet ab 400 Pesos (8 EUR), bei längerer Miete etwa 300 Pesos, je nach Verhandlungsgeschick und Qualität des Boards. Ob Du Dein eigenes Brett mitnimmst oder eines mietest, musst Du von der Rechnung „Sportgepäckgebühr versus Miete“ abhängig machen. Bei längerer Verweildauer lohnt sich sicherlich die Mitnahme.

Es gibt auch einige sehr einfache Surfshops, die Bretter verkaufen. Sicherlich ist Siargao aber nicht der beste Ort, um sich mit Material einzudecken.

Die Qualität der Ding Repairs ist vergleichbar mit der auf Bali und besser als in Sri Lanka.

Was gibt es sonst zu tun?

Wenn die Surfbedingungen gerade nicht so viel hergeben oder Du einfach mal eine Pause vom Surfen brauchst, gibt es auf Siargao noch viel mehr zu erleben!

Kitesurfen

Zu viel Wind fürs Surfen? Kein Problem: gehe Kitesurfen!

Freunde des Surfens UND des Kitesurfens wird es freuen, das man beiden Leidenschaften fröhnen kann. Zwischen General Luna und Cloud Nine (und vor den Reefbreaks) gibt es goldgelbe Strandabschnitte für Kitesurfer, die durch das vorlagtere softe Riff Standreviere sind.

Auch ein Kite Surf Camp gibt es, bei dem man kiten lernen und Equipment ausleihen kann.

Kitesurfen auf Siargao

Kitesurfer in Siargao

Island Hopping

Die Jungs vom Hafen in General Luna bringen Dich mit ihren Outriggern nicht nur zu den Surfspots, sondern bieten Dir auch Island Hopping zu den Inseln Naked Island, Daku Island und Guyam an.

Jede Insel hat ihren Charm. Naked Island ist unbewohnt und im Grunde nur eine Sandbank im türkisblauen Meer – aber gerade das macht den Reiz aus. Ideal für Fotoshootings!

Daku Island ist bewohnt und ein schöner Ausgleich zum wuseligeren Siargao. Kauf Dir vorher am Hafen in General Luna einen Fisch (Du bekommst eine Styroporkiste mit) und lass ihn auf Daku Island zubereiten.

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Fischmarkt am Hafen von General Luna

Kalte Getränke (vorzugsweise eine Literflasche Red Horse Bier) inklusive Gläser bekommst Du auf Daku.

Guyam Island, bereits von General Luna zu erkennen, ist mit seinem goldgelben Strand und seinen Palmen der Traum von Robinson Crusoe. Die Insel ist winzig, in 2 Minuten hast Du sie umrundet.

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Guyam Island

Viele einheimische Touristen aus Manila machen das Island Hopping zu den drei Inseln. Eine ideale Gelegenheit, mit den selten schüchternen und oft lustigen Philippinos einen Plausch zu halten.

Rock Pools

Eine Mopedstunde von General Luna und 10 Minuten nördlich von Pilar liegen die Rock Pools am Strand von Magpupungko .

Bei Low Tide entstehen hier türkisblaue Pools, in denen man toll schwimmen oder toter Mann spielen kann. Mutige machen einen Köpper von den kleinen Felsen. Fun!

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Rock Pools

Lagune Sugba

Schon beim Anflug der Insel an der Westküste sieht man die Mangroven. Auf den Schutz und Erhalt wird großen Wert gelegt. 90 % aller weltweiten Mangrovenarten findet man hier! Entsprechend gehört Siargao zum Naturschutzgebiet.

Die Lagune Sugba befindet sich im Mangrovengebiet. Eine halbe Bootsfahrtstunde von Del Carmen entfernt kommt man zu einer Hütte, die extra für Ausflügler in die Mitte der Lagune gebaut ist. Drumherum ist es das pure Türkis. Klasse zum Schwimmen und Schnorcheln.

Sugba Lagoon

Lagune Sugba

Wenn Du eine Tour machen willst, empfehle ich Dir diese über Surfcamp-Anbieter, z.B. Harana (Surf Resort mit Öko-Anspruch) oder Kermit (s.o.) zu buchen.

Die Tour über das örtliche Touristenbüro in Del Carmen kostet zwar weniger (1.600 Pesos pro Boot), war aber in unserem Falle leider nicht sehr informativ (dabei könnte man tausende Dinge erzählen…!).

Die Camps ergänzen die Tour mit mehr Informationen und nehmen auch Sup Boards zur Lagune mit. Die Kosten für die ganztägige Tour von 2.000 Pesos pro Person sind inklusive Verpflegung.

Fazit

Siargao ist ein Top-Einstieg zum Kennenlernen der Philippinen als Surfziel. Mit vielen Surfspots hat man die Qual der Wahl. Die beste Surfzeit ist von Juli bis Dezember, wenngleich das ganze Jahr gesurft werden kann. Topmonate sind September und Oktober, wir hatten aber auch im November zu Beginn der Monsun-Zeit Spaß.

Der Inselkoller droht einem auch als Nicht-Surfer kaum, gibt es doch viele weitere Aktivitäten.

Besonders gefallen hat uns die noch sehr erhaltene Ursprünglichkeit der Insel und die unvoreingenommene Freundlichkeit der Insulaner. Selten habe ich so viele lachende Kindergesichter gesehen!

Viel Spaß Euch beim Trip nach Siargao!

Ortsausgangsschild auf Siargao

Wir kommen wieder!

Du hast noch Fragen? Schreibe mir eine E-Mail oder hinterlasse einen Kommentar!

 

7 Responses

  1. Patrick

    Hi Veit,

    Danke für den schönen Artikel. Wir (2Erwachsene, ein 8 Monate altes Kind) sind gerade in Asien unterwegs. Bei unserer 3 monatigen Reise werden wir auch 10 Tage auf Siargao sein, damit ich ein wenig surfen kann. Da ich es ein paar Jahre nicht mehr gemacht habe präferiert ich derzeit zu den Q1,2,3 reefs. Aber das wird sich dann wohl zeigen. Meine Frage: Kennst du ein schönes Ressort in der nöhe der q1?

    Liebe Grüße
    Patrick

    Antworten
    • Veit Jürgens

      Hallo Patrick, in Richtung G 1,2,3 (ungefähr hier: https://goo.gl/maps/GzrHHGLNJg72) gibt es meines Wissens nicht ganz so viele Unterkünfte und ich denke, dass sich seit meinem letzten Besuch auch nicht so viel daran geändert hat, auch wenn es rege Bautätigkeit gibt… Man muss in jedem Fall mit dem Motorrad dort hin. Ich würde mit Kind eher im Hauptort oder General Luna bleiben (die meisten Unterkünfte findet man auf Google Maps). Hier könnt ihr dann auch mal zu Fuß mit Kind zum nächsten Restaurant gehen und bekommt keinen Lagerkoller ;-). Hope that helps! Liebe Grüße Veit

      Antworten
  2. Rafael

    Hey veit,
    Du hast gemeint siargao ist auch für Anfänger geeignet, ist das mit den vielen Reefbreaks dann nicht schlecht? Ich surfe seid ein paar Jahren und will nach Sri Lanka mehr Reefbreaks surfen aber meine Freundin ist eben noch Anfängerin deswegen überlegen wir noch ob Siargao die richtige Insel ist. Gibt es denn dann eine bessere Insel mit mehr Anfänger Wellen aber trotzdem auch Reefbreaka für Fortgeschrittene?

    Lg Rafael 🙂

    Antworten
    • Veit Jürgens

      Hallo Rafael,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Frage! Zunächst einmal sind ja Reefbreaks nicht immer nur etwas für Fortgeschrittene, lies gern meinen entsprechenden Artikel dazu: https://www.preciousocean.com/angst-vor-reefbreaks.
      Ich selbst war auf dem Philippinen bislang lediglich auf Siargao surfen, werde aber sicher zurückkehren. Es ist ein tolles und einfaches Reiseland! Viele Anfänger surfen auf Siargao die Spots G1, G2, G3. Das sind Minipointbreaks, die nicht ganz so viel Swell abbekommen und daher immer etwas kleiner brechen. Abgesehen davon, dass hier Reefbooties eine gute Idees sind, um sich vor Cuts an den Füßen zu schützen, sind die Spots relativ ungefährlich. Vor dem Ocean 101 Resort neben Cloud 9 brechen je nach Gezeiten auch ein paar kleinere Wellen, die bei Softboardern und Sup-Surfern beliebt sind. Direkt dort ist auch der Spot Quicksilver, der moderater als sein großer Nachbar Cloud 9 ist. Auch der Spot vor Daku Island, den man mit dem Boot erreicht, ist oft nicht super groß, dort habe ich schon Anfänger/Intermediates im Wasser getroffen. Wenn’s einem trotzdem zu heftig wird, kann man sich von den Bootsmännern zum Relaxen auf die kleine Insel bringen lassen.

      Auch Sabine von seayousoon.de hat über Siargao geschrieben, sie listet weitere Spots für Anfänger: http://www.seayousoon.de/surfen-auf-siargao/#Surfspots_fuer_Beginner.

      Sabine hat zudem über Baler (s. https://goo.gl/maps/dCExEEAs7uT2) geschrieben, http://www.seayousoon.de/baler-surfen-philippinen. Könnte eine Alternative sein. Die Saison ist hier von Oktober bis April, Topmonat ist Februar. In unserem Sommer (Mai bis August) ist Luzon wahrscheinlich das bessere Ziel.

      Ich hoffe, die Links und Tipps helfen!
      Liebe Grüße
      Veit

      Antworten
  3. Clemens

    Schöner Artikel, die Philippinen hatte ich bis vor kurzem gar nicht so auf dem Zettel. Wie heftig sind denn die Crowds da? Schon ordentlich was los oder gehts noch?

    Antworten
    • Veit Jürgens

      Hallo Clemens, vielen Dank! Das geht noch! Manchmal habe ich mich sogar gefragt, wo die ganzen Leute sind! Wir hatten Sessions mit 3 Leuten, aber auch mal mit 20. Siargao ist insgesamt noch ein sehr entspannter Ort! Vorteil sind auch die vielen Spots, wodurch sich die Crowds gut verteilen. Liebe Grüße an das Coldwatermag Team!

      Antworten

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