Der Taschen-Verlag steht seit 36 Jahren für Bildbände aus dem Bereich Lifestyle, Design, Fotografie und Kunst. Nun ist ein Bildband zum Thema Surfen erschienen! Der Verlag war so freundlich, mir ein Exemplar zur Rezension zu senden!

*** Gewinne das Buch anlässlich des einjährigen Geburtstages von Precious Ocean!*** (s.u.)

Herausgeber Jim Heimann hat in 6 Jahren über 900 Bilder ausgesucht und auf fast 600 Seiten gefasst. Er beschreibt den Weg der Surfkultur von der erstmaligen Erwähnung im Jahr 1778 bei der Ankunft der Europäer auf Hawaii bis zum Jahr 2015. Ein visuelles Fest für Surffans!

Der erste Eindruck wiegt schwer!

Wenn man Surfbildbände mit Wellen vergleichen würde, wäre dieser Wälzer eine Bigwave.

Die Dimension und das Gewicht des Buches lassen bereits erahnen, welche berauschende Bildgewalt auf den Leser hereinbricht!

Das in Textil gebundene Cover ist haptisch ein Genuss und der Offsetgeruch der Seiten holen einen zurück in gute alte Schmökerzeiten.

Und das Blättern der Seiten lässt sofort das Surferherz höherschlagen!

Der Rote Faden

Der Kulturanthropologe Heimann strukturiert das Buch durch die Einordnung in Zeitepochen. Er bedient sich dabei sowohl historischer Aufzeichnungen als auch Beiträgen zahlreicher bekannter Surfautoren, Surfjournalisten und Surffotografen. 

Die Skizzierung der Wurzeln des Surfens lässt die Anfänge der Peruaner mit ihren Totorabooten ebenso wenig aus, wie die starke Prägung der Surfkultur durch die Polynesier, die für die Wiege des Surfens stehen.

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Waikiki, ca. 1890 / Copyright: Courtesy Jim Heimann Collection/ TASCHEN

Der überwiegende Teil der Beschreibungen bleibt im 20. Jahrhundert. Surfen bis 1945 wird als ein Sport einiger Weniger beleuchtet. Surfen diente in dieser Zeit oftmals nur als ein Klischee von Südseeromantik in Form der Abbildung auf zahlreichen Urlaubspostkarten.

Anfang der 60er Jahre explodierte dann die Anzahl aktiver Surfer. Mit der zunehmenden Bedeutung von Filmen, wie z.B. „Gidget“ und „Endless Summer“ und der Mode wurde Surfen vom Way of Life zum Lifestyle.

Die Herstellung von Surfbrettern aus Polyurethan sorgte ebenso dafür, dass Surfen zum Massensport wurde.

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Publicity still, Turnabout, 1940 / Copyright: Courtesy Photofest / TASCHEN

Interessant finde ich die Erläuterung auf die Zunahme surfender Frauen ab den 70er Jahren. War Surfen bis dato ein reiner Männersport gewesen, trat in den USA das US- Bundesgesetz „Titel IX“ in Kraft, das Frauen im Rahmen der Gleichberechtigung Zugang zum Collegesport festschrieb. Als Resultat sprang in den 80er Jahren die Anzahl surfender Frauen sprunghaft an.

xl_surfing_01132_003_1510071240_id_1003775Magazine cover, Pictorial California and the Pacific, 1930 / Copyright: Courtesy Jim Heimann Collection / TASCHEN

Nach meinem Geschmack hält sich das Buch etwas zu lang bei der Erläuterung von Surfwettbewerben auf, was vielleicht daran liegt, dass es aus einer US-amerikanischen Perspektive geschrieben ist, die Sport stark in kompetitive Maßstäbe fasst.

In der Natur der Sache sind die Textpassagen in diesem Bildband jedoch ingesamt nur kurz und der Schwer(!)punkt liegt auf den Genuss der einzigartigen Bildersammlung!

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Australian surf life savers; Bondi Beach, Sydney, Australia; 1938 / Copyright: Paul Caddy / Courtesy TASCHEN

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Makaha, Hawaii, 1966 / Copyright: LeRoy Grannis Collection / Courtesy TASCHEN

Die Rettung der Seele durch Surfen

Deutlich wird, dass Surfen schon immer mehr als nur ein Sport war und in viele gesellschaftliche Bereiche hinein gewirkt hat. Surfen mit seiner Affinität zu Selbstverwirklichung, Hedonismus und Freiheit brachte Aussteiger, Kriegsverweigerer, Surfumweltaktivisten und sogar Surfsekten hervor.

Letztlich ebneten die Attribute des Surfens aber auch den Erfolg der Surf(mode-)industrie.

Die portraitierten Surf-Protagonisten verbindet oft eine Lebenshaltung, die für Unkonventionalität und Leben im Einklang mit der Natur steht und für eine Abkehr von der Welt, die uns täglich vorgegaukelt wird. Stellvertretend steht dafür Greg Noll, Big Wave Surfer und Surfbrettbauer der 60er:

“…und doch wurde er (der Surfsport) für etliche Leute wie Noll zum Fels 
in der Brandung – zum einzigen Halt in einer total, total verrückten Welt.“

Nicht nur deswegen macht das Eintauchen in das Buch soviel Spaß und verstärkt die Sehnsucht nach der nächsten Welle. Ein Buch natürlich für alle Surfer, aber auch für Foto-, Mode- und Vintage Enthusiasten!

Schwer wiegt auch der Preis: 150 EUR sind kein Schnäppchen! Es aber ein berechtigter Preis für dieses hochwertige Werk, das als Surf-Bibel in das Regal jedes ernsthaften Surffans gehört!

TASCHEN
Surfing. 1778–2015
Jim Heimann
Hardcover, 592 Seiten
€ 150

Gewinne den Bildband Surfing. 1778-2015 von Jim Heimann!

Das Schöne ist: Ihr könnt das Buch gewinnen! In diesem Monat März hat Precious Ocean Geburtstag und wird 1 Jahr alt! Ein guter Grund, ein Gewinnspiel auszuloben und Euch als meine Leser zu belohnen!

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